Allgegenwärtiges Copyright

Copyright Zeichen Schon wenn wir den Tag beginnen. Mög­licher­weise, wenn wir im Badezimmer ein Radio einschalten oder wenn wir beim Früh­stück die Tageszeitung lesen, kommen wir mit urheberrechtlich geschützten Inhalten in Kontakt. Meist ohne viel darüber nach­zu­den­ken. Die Musik, die wir im Radio hören eben­so wie die Wortbeiträge, und die Artikel in der Zeitung unterliegen dem Urheberrecht. Obwohl es wohl kaum eine Lebenssituation gibt, die nicht mit Urheberrecht oder Copy­right einhergeht, machen sich die wenigsten Menschen darüber kaum Gedanken. Im Prin­zip wissen sie auch recht wenig über den Sinn und die ursprüngliche Absicht des Ur­he­ber­rech­tes. Lydia Pallas Loren, Associate Professor of Law, Northwestern School of Law of Lewis & Clark College, sagt, dass dieses allgemeine ungenügende Wissen auch viele Rechtsanwalte mit der allgemeinen Bevölkerung teilen. "Copyright durchdringt unsere Leben und dennoch, trotz dieser Bedeutung für unsere Leben, haben nur wenige Leute, inklusive Rechtsanwälte, genügend Wissen und Verständnis über das, was Copyright ist. Und viel zu viele Leute, inklusive Rechtsanwälte, haben bedeutende irrige Vorstellungen bezüglich Copyright. Diese irrigen Vorstellungen verursachen eine gefährliche Verschiebung im Copyright-Schutz, eine Verschiebung, die die Fortentwicklung des Wissens und der Bildung in diesem Land gefährdet."1

Copyright

Bisher haben wir, wie es auch dem allgemeinen Sprachgebrauch entspricht die beiden Begriffe Copyright und Urheberrecht meistens synonym verwendet.
Der angelsächsische Begriff Copyright ist wie das Urheberrecht ein Immaterialgüterrecht an geistigen Werken. Aber auch wenn die beiden Begriffe - oder besser die sich dahinter verbergenden Rechtssysteme - sehr ähnlich sind, so gibt es dennoch essenzielle Unterschiede. Im deutschen und kontinentaleuropäischen Urheberrecht steht der Urheber und die Beziehung zu seinem Werk im Mittelpunkt, während beim Copyright die Reproduktionsrechte im Vordergrund stehen. Es geht also um denjenigen, der das Recht der wirtschaftlichen Verwertung des Werkes hat, also das Recht auf die Kopie ("the right to copy"). Die Verwertungsrechte liegen nicht notwendig beim Schöpfer des Werkes. Anders ausgedrückt: Beim Copyright gehen die Entscheidungs- und Verwertungsrechte an einem Werk häufig vom Urheber an den Rechteverwerter über. Allerdings bleiben eingeschränkte Veto-Rechte beim Urheber.

Urheberrecht

Das Urheberrecht ergibt sich aus dem (UrhG). Es schützt den Urheber (Autor, Komponist, Musiker, Fotograph, usw.) eines Werkes. Ferner sichert es die ideellen und materiellen Interessen des Urhebers an seinem Werk. Im Urheberrechtsgesetz wird auch das Verhältnis des Urhebers und seiner Rechtsnachfolger zu seinem Werk geregelt.




1 Lydia Pallas Loren, The Purpose of Copyright, in "Open Spaces", 7.2.2000
"Copyright permeates our lives and yet, despite its impact on our lives, relatively few people, including lawyers, have sufficient knowledge or understanding of what copyright is. And far too many people, including lawyers, have major misconceptions concerning copyright. These misconceptions are causing a dangerous shift in copyright protection, a shift that threatens the advancement of knowledge and learning in this country.